Am Flughafen angekommen, fühle ich mich wie in einer anderen Welt. Die Menschenmassen, die lauten Durchsagen, das geschäftige Treiben – alles scheint so normal, so alltäglich. Und doch fühle ich mich wie ein Außenseiter, als wäre ich der Einzige, der die Wahrheit kennt.
Ich checke meinen Flug ein und gehe durch die Sicherheitskontrolle. Jeder Blick, jede Bewegung der anderen Passagiere lässt mich zusammenzucken. Sind sie Teil davon? Beobachten sie mich? Ich schüttle den Kopf und versuche, mich zu beruhigen. Es ist nur Paranoia, sage ich mir. Niemand hier weiß etwas.
Mein Gate ist am Ende des Terminals, und ich gehe schnell, fast rennend, als wollte ich vor meinen eigenen Gedanken fliehen. Ich erreiche das Gate und setze mich, mein Herz klopft wild. Ich starre auf die Anzeigetafel, auf der die Abflugzeiten blinken. Mein Flug ist pünktlich. Noch eine Stunde, dann bin ich in der Luft, weit weg von hier.
Die Zeit vergeht quälend langsam. Ich beobachte die anderen Passagiere. Eine Familie mit kleinen Kindern, ein Geschäftsmann, der in seinem Laptop vertieft ist, eine Gruppe von Touristen, die lachend Selfies machen. Sie alle scheinen so sorglos, so unbeschwert. Wie können sie so ruhig sein?
Endlich wird mein Flug aufgerufen. Ich stehe auf, mein Gepäck fest im Griff. Ich gehe zur Schlange der wartenden Passagiere und reihe mich ein. Mein Blick wandert nervös umher. Ich spüre, wie mein Puls schneller wird, als ich näher an das Flugzeug herankomme.
Ich betrete das Flugzeug und finde meinen Platz. Ich schnalle mich an und schaue aus dem Fenster. Der Flughafen zieht an mir vorbei, und ich fühle eine seltsame Mischung aus Erleichterung und Angst. Der Flug wird lang sein, und ich frage mich, ob ich durchhalten kann, ohne verrückt zu werden.
Das Flugzeug hebt ab, und ich spüre, wie mein Magen sich zusammenzieht. Ich schließe die Augen und versuche, tief durchzuatmen. Ich muss stark bleiben. Ich darf nicht zulassen, dass die Angst mich überwältigt.
Die Stunden in der Luft sind ein Kampf. Jedes Geräusch, jede Turbulenz lässt mich aufschrecken. Ich beobachte die Flugbegleiter, die Passagiere, die aufstehen, um zur Toilette zu gehen. Jeder könnte ein Spion sein, ein Beobachter. Ich fühle mich wie in einem Käfig, gefangen mit meinen Ängsten.
Aber schließlich landet das Flugzeug. Ich stehe auf, meine Beine zittern leicht. Ich gehe den Gang entlang, vorbei an den anderen Passagieren, die keine Ahnung haben, was in mir vorgeht. Ich verlasse das Flugzeug und betrete den Flughafen.
Ich bin frei. Ich habe es geschafft. Ich bin der Insel entkommen, den Männern, dem Licht. Aber die Erinnerungen bleiben, und ich weiß, dass ich sie nie ganz abschütteln kann. Sie sind ein Teil von mir geworden, ein dunkler Fleck auf meiner Seele.
Ich gehe durch die Ankunftshalle, mein Blick fest nach vorn gerichtet. Ich werde weitermachen, ein neues Leben beginnen. Aber ich werde immer wachsam sein, immer auf der Hut. Denn ich weiß jetzt, dass es Dinge gibt, die jenseits unseres Verständnisses liegen. Und manchmal ist es besser, nicht zu tief zu graben.
Alle Personen und Ereignisse in diesem Werk sind fiktiv. Ähnlichkeiten mit realen, lebenden oder verstorbenen Personen oder tatsächlichen Ereignissen sind rein zufällig.
Last Updated on July 5, 2024
by DaF Books