Martin: Er ist Banker und ich mache Dokumentarfilme.
Carla: Das ist ja eine ungewöhnliche Kombination.
Martin: Ja, finden wir auch. Aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an.
Carla: Stimmt!
Dunkle Geheimnisse (Dark Secrets)
Martin zündete eine Kerze an. Der Strom war ausgefallen, seit sie in den unterirdischen Bunker gezogen waren. “Carla, hilfst du mir bitte mit dem Mikrofon?”, fragte er.
Carla nickte. “Natürlich, Martin.” Sie richtete das Mikrofon auf ihn. “Sind Sie bereit?”
Martin räusperte sich. “Ja. Die Leute müssen die Wahrheit erfahren. Die Bank, für die ich gearbeitet habe, hat schreckliche Dinge gemacht.” Er atmete tief ein. “Wir haben Kredite mit hohen Zinsen an Menschen verkauft, die sich das nicht leisten konnten. Es war alles legal, aber moralisch gesehen verwerflich.”
Carla schaute ihn ernst an. “Das ist ja schrecklich, Martin.”
Martin fuhr fort. “Ich mache das nicht mehr mit. Ich kann nicht länger Teil dieses Systems sein.”
“Du bist mutig”, sagte Carla. “Martin, eigentlich mache ich Dokumentarfilme. Das hier ist etwas ganz Neues für mich.”
Martin lächelte. “Ja, finden wir auch. Aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an, oder?”
Carla musste lächeln. “Stimmt!”
Plötzlich hörten sie ein leises Kratzen an der Metalltür des Bunkers. Sie erstarrten.
“Was war das?”, flüsterte Carla.
Martin schüttelte den Kopf. Er tastete nach dem Panikknopf, den er an der Wand installiert hatte.
Das Kratzen wurde lauter. Dann kam ein dumpfes Schlagen. Jemand versuchte, die Tür einzutreten.
Panik stieg in Martin hoch. Er drückte den Panikknopf, aber es passierte nichts. Kein Alarm. Nichts.
Carla sprang auf und lief zu einer Ecke des Bunkers. “Schau mal, Martin!”, rief sie.
Sie zeigte auf eine kleine Falltür im Boden. Darunter war ein dunkler Hohlraum.
“Der Todesbriefkasten!”, erinnerte sich Martin. “Vielleicht gibt es da unten auch ein Funkgerät!”
Hoffnung flammte in seinen Augen. Er riss die Falltür auf und stieg in den dunklen Schacht.
Carla reichte ihm das Mikrofon nach. “Martin, pass auf dich auf!”, rief sie besorgt.
Unten angekommen, tastete Martin in der Dunkelheit. Seine Finger stießen an etwas Kaltes und Metallisches. Es war ein Amateurfunkgerät!
Mit zittrigen Händen schaltete er es ein. Stille. Dann flackerte ein rotes Licht auf. Das Gerät funktionierte!
Martin griff nach seiner Tasche, wo er ein kompromittierendes Foto versteckt hatte. Es zeigte ihn und seinen ehemaligen Chef beim Unterschreiben eines besonders skrupellosen Deals. Er brauchte Hilfe.
“Kann mich jemand hören?”, rief er in das Mikrofon.
Er wartete. Stille. Dann hörte er ein leises Knacken und eine Stimme ertönte aus dem Funkgerät.
“Ja”, sagte die Stimme. “Ich kann dich hören.”
Martin atmete erleichtert auf. “Hilfe! Wir sind im Bunker unter…”
Er kam nicht weiter. Eine kalte Hand packte ihn von hinten und riss ihm das Mikrofon aus der Hand.
“Weiter so, Martin”, sagte eine Stimme hinter ihm. “Die Leute sollen die Wahrheit erfahren.”
Martin drehte sich um und sah einen Mann in einem dunklen Mantel. Er hielt ein Handy mit der Kamera auf Martin gerichtet.
“Carla!”, schrie Martin. “Carla?”
Niemand antwortete.
Übungen
Beantworte die Fragen:
- Was haben Martin und Carla gemacht?
- Was hat Martin über die Bank erzählt?
- Was ist am Ende passiert?
Finde die Verben im Text und schreibe sie auf.
Vokabular
Nomen (Nouns):
- die Kerze (candle)
- der Strom (electricity)
- der Bunker (bunker)
- das Mikrofon (microphone)
- die Wahrheit (truth)
- die Bank (bank)
- der Kredit (loan)
- die Hoffnung (hope)
- die Tür (door)
- die Angst (fear)
- das Funkgerät (radio)
- das Foto (photo)
- die Stimme (voice)
- die Hilfe (help)
Verben (Verbs):
- anzünden (to light)
- ausfallen (to go out)
- bitten (to ask)
- helfen (to help)
- nicken (to nod)
- richten (to point)
- atmen (to breathe)
- machen (to do)
- fahren (to continue)
Last Updated on July 16, 2024
by DaF Books