Unter der Stadt (Under the City)
Szene: Eine kleine Wohnung in Berlin. Martin, Anfang 30, sitzt auf dem Sofa und spricht mit Carla, Ende 20er.
Martin: Also, Carla, die Bank… die hat so viel Geld gemacht mit den Krediten.
Carla: Den Krediten? Was meinst du?
Martin: Na, die Kredite mit den hohen Zinsen. Die Leute, die die aufnehmen, verstehen die Verträge oft gar nicht. Die Bank macht dann viel Gewinn, aber die Leute… die haben nachher große Probleme.
Carla: Das ist ja schrecklich, Martin.
Martin: Stimmt! Deswegen mache ich ja auch diese Dokumentation. Ich will zeigen, was die Banken wirklich machen.
Carla: (lacht) Du bist Banker und ich mache Dokumentarfilme. Das ist ja eine ungewöhnliche Kombination.
Martin: (lacht) Ja, finden wir auch. Aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an.
Sie unterhalten sich weiter und trinken Kaffee. Plötzlich hören sie ein leises Geräusch aus der Küche.
Carla: Hast du das gehört?
Martin steht auf und geht langsam zur Küche. Er öffnet die Tür vorsichtig. Die Küche ist leer.
Martin: Alles in Ordnung hier. Vielleicht war es nur der Wind.
Sie setzen sich wieder hin und trinken weiter Kaffee. Aber das Gefühl, dass sie nicht alleine sind, lässt sie nicht los.
Carla geht zum Fenster und schaut nach draußen. Die Straße ist dunkel und leer.
Carla: Martin, ich habe ein schlechtes Gefühl.
Martin: Keine Sorge, Carla. Hier ist alles sicher.
Wieder hören sie ein Geräusch. Diesmal kommt es von der Abstellkammer. Martin geht langsam zur Tür und drückt die Klinke herunter. Die Tür ist verschlossen.
Martin: Seltsam. Die Tür war vorher offen.
Er sucht nach dem Schlüssel, aber er kann ihn nicht finden.
Carla: Hast du ein Handy dabei?
Martin: Nein, ich habe es im Büro gelassen.
Plötzlich springt die Abstellkammertür auf. Ein Mann in einem dunklen Mantel steht im Türrahmen. Er hält eine Pistole in der Hand.
Mann: Hände hoch!
Martin und Carla heben erschrocken die Hände.
Mann: (zu Martin) Du bist der Banker, ja?
Martin nickt langsam.
Mann: Setzt euch hin!
Der Mann zwingt sie, sich auf das Sofa zu setzen.
Mann: (zu Carla) Du machst Dokumentarfilme, ja?
Carla nickt ebenfalls.
Mann: Gut. Du wirst jetzt etwas für mich filmen.
Der Mann holt ein kleines Gerät aus seiner Tasche. Es ist ein Amateurfunkgerät.
Mann: (zu Martin) Du wirst alles gestehen. Alles, was du über die Bank weißt. Die hohen Zinsen, die kompromittierenden Fotos eurer Kunden… alles!
Martin sieht Carla an. Sie ist blass und verängstigt. Er drückt heimlich den Panikknopf unter dem Sofa.
Martin: (zitternd) Was meinen Sie mit kompromittierenden Fotos?
Der Mann grinst und zeigt Martin ein Foto auf seinem Handy. Es ist ein Foto von Martin, der mit einer Kundin der Bank flirtet.
Mann: Drückst du jetzt endlich auf den Knopf? Oder soll ich es machen?
Der Mann zeigt auf einen roten Knopf an der Wand, den Martin vorher nicht gesehen hat.
Martin: Was ist das?
Mann: Das ist ein Todesmannschalter. Wenn du nicht kooperierst, springt er in die Luft. Und wir alle sterben.
Carla: (schreit) Nein!
Martin starrt auf den Knopf. Soll er die Wahrheit gestehen und riskieren, dass alle sterben? Oder soll er schweigen und hoffen, dass Hilfe kommt?
Übungen:
- Fragen Sie Ihren Partner: Was machst du gerade? Was hast du gestern gemacht? Was wirst du heute Abend machen?
- Erzählen Sie Ihrem Partner von Ihrem Tag. Was haben Sie gesehen, gehört oder gemacht? Verwenden Sie dabei so viele Verben wie möglich.
Vokabeln:
Nomen: (der) Banker, (die) Dokumentation, (das) Gefühl, (die) Küche, (die) Sicherheit, (die) Tür, (der) Schalter
Verben: (machen), (hören), (sehen), (suchen), (finden), (springen), (halten), (setzen), (wissen), (sterben) **Adjek
Alle Personen und Ereignisse in diesem Werk sind fiktiv. Ähnlichkeiten mit realen, lebenden oder verstorbenen Personen oder tatsächlichen Ereignissen sind rein zufällig.
Last Updated on July 19, 2024
by DaF Books