Dunkle Gestalten (Dark Figures)
Martin zündete eine Kerze an. “Strom ist weg”, sagte er frustriert. (Martin lit a candle. “Power’s out,” he said frustratedly.)
Carla saß auf dem Boden und packte ihren Rucksack. “Schon wieder? Komisch.” (Carla sat on the floor, packing her backpack. “Again? Weird.”)
Sie hatten sich in einer abgelegenen Berliner U-Bahn-Station verschanzt. Die Gerüchte über Unruhen oben auf der Straße und seltsame Krankheiten machten die Runde.
“Vielleicht sollten wir doch zum Todesbriefkasten gehen”, sagte Carla. ( “Maybe we should go to the dead drop,” Carla said.)
Martin runzelte die Stirn. “Jetzt? Es ist dunkel und gefährlich.” (Martin frowned. “Now? It’s dark and dangerous.”)
“Aber vielleicht hat Andreas endlich Informationen”, beharrte Carla. (But maybe Andreas finally has information,” Carla insisted.)
Andreas war ein ehemaliger Kollege von Martin, der die Bankgeschäfte hinterfragt hatte. Er hatte ihnen den Hinweis auf den Todesbriefkasten gegeben, einem geheimen Ort zum Austausch von Informationen.
“Vielleicht”, murmelte Martin. “Aber ich mache mir Sorgen.” (Maybe,” Martin mumbled. “But I’m worried.”)
Sie packten ihre Sachen zusammen und machten sich auf den Weg. Der Tunnel war feucht und kalt.
Plötzlich blieb Carla stehen. “Hörst du das?” (Suddenly, Carla stopped. “Do you hear that?”)
Martin lauschte. Ein leises Kratzen kam von weiter hinten im Tunnel.
“Vielleicht Ratten”, flüsterte er. (Maybe rats,” he whispered.)
Sie gingen weiter, aber das Kratzen wurde lauter.
“Martin, ich habe Angst”, sagte Carla mit bebender Stimme. (Martin, I’m scared,” Carla said with a trembling voice.)
Sie tasteten nach ihren Taschenlampen. Martins fiel zu Boden und rollte davon.
“Verdammt!” (Damn it!) er fluchte.
Sie standen in völliger Dunkelheit, nur das Kratzen war zu hören.
Dann hörten sie Schritte. Jemand näherte sich.
Panik stieg in Martin hoch. Er tastete nach seiner Tasche und drückte den Panikknopf an seinem Amateurfunkgerät, hoffend, dass es noch funktionierte.
Nichts passierte.
Die Schritte kamen näher. Eine dunkle Gestalt stand vor ihnen.
“Machen Sie an!” (Turn it on!) a raspy voice demanded.
Carla starrte entsetzt auf die Gestalt. In ihrer Hand hielt sie Martins verloren geglaubte Taschenlampe.
Die Gestalt richtete den Lichtstrahl auf Martin. “Sie sind Banker, nicht wahr?” (You’re a banker, aren’t you?)
Martin schluckte. “Ja”, sagte er mit erstickter Stimme.
Die Gestalt grinste. “Dann machen Sie sich nützlich.” (Then make yourself useful.)
Sie drückte Carla die Taschenlampe in die Hand und schob sie zur Seite. Dann richtete sie den Lichtstrahl auf eine Kamera, die sie um den Hals trug.
“Sprechen Sie!”, befahl die Gestalt. (Talk!), the figure commanded.
Martin wusste, dass er keine Wahl hatte. Er begann zu reden.
“Ich bin Martin Schmidt”, sagte er mit zittriger Stimme. “Und ich mache Dokumentarfilme.” (I’m Martin Schmidt, and I make documentaries.)
Die Gestalt lachte. “Eine ungewöhnliche Kombination”, sagte sie. (An unusual combination,” she said.)
Martin starrte sie an. Er kannte diese Stimme.
Carla schaute entsetzt von ihm zur Gestalt.
“Ja, finden wir auch”, sagte Martin und sein Blick fiel auf ein kompromittierendes Foto, das die Gestalt aus ihrer Tasche zog. “Aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an.” (Yes, we think so too,” Martin said, his gaze falling on a compromising photo the figure pulled from her pocket. “But opposites do attract.”)
Die Gestalt warf ihren Kopf zurück und lachte. Ein kaltes, grauenvolles Lachen, das in der Dunkelheit des Tunnels widerhallte.
“Sprechen Sie weiter, Herr Schmidt”, sagte sie. “Die Welt soll die Wahrheit erfahren.” (Continue speaking, Mr. Schmidt. The world will know the truth.)
Carla starrte entsetzt von Martin zur Gestalt. War das wirklich ihre Freundin?
Martin sah Carla mit flehenden Augen an.
Wird Carla Martin helfen können? (Will Carla be able to help Martin?)
Übungen
Verstehst du die Geschichte? Beantworte folgende Fragen:
- Wo befinden sich Martin und Carla?